[00:00:38] Hajo Sandschneider: Herzlich willkommen hier im Einfach Erfolgreich Podcast. Unser heutiger Gast wechselt mühelos zwischen hohen Hacken großen Gefühlen und auch großen Bühnen. Gaston Florin, Schauspieler Regisseur, Speaker und vor allem der Mann hinter Jacqueline. Eine Figur, naja, vielleicht lernen wir sie noch kennen. Vor allem eine, die auch zeigen kann, dass Veränderung manchmal eine scharfe Zunge und ein noch schärferes Kleid braucht.
Wie gesagt, Gaston bewegt sich mühelos zwischen Business, Bühnen und Theaterscheinwerfern. Immer auf einer Suche wie können wir mutig wir selbst sein, auch wenn es unbequem wird. Da hat er mich schon persönlich begleitet und ich bin mir fast sicher, dass wir da auch nochmal drauf zu sprechen kommen.
Gaston sagt, Humor ist kein Witz sondern ein Werkzeug und Status ist nicht nur für Könige, sondern auch für jeden von uns, gerade wenn es darum geht im Change-Projekt. Einen kleinen, ruhigen Kopf zu behalten. Und genau deswegen passt du hierhin, Gaston, hier herzlich willkommen im Einfach-Erfolgreich-Podcast.
Und ich sage ganz bewusst herzlich willkommen, lieber Gaston. Oder sollte ich vielleicht lieber sagen, bienvenue, chère Jacqueline?
[00:01:43] Gaston Florin: In jedem Fall einfach Gaston und Hallo zurück.
[00:01:47] Hajo Sandschneider: Genau. So, Gaston, wo hört für dich Kunst auf? Wo beginnt das Business und macht die Grenze überhaupt einen Sinn? Und wenn ja, wo liegt sie?
[00:01:56] Gaston Florin: Also für mich glaube ich, sind die Grenzen tatsächlich sehr fließend. Für mich ist Kunst oder kann Kunst immer dann entstehen wenn jemand etwas aus ganzem Herzen tut. Wenn er… Auch mit einer Form von Liebe dabei ist Das klingt jetzt für Business-Kontexte vielleicht albern, aber ich habe schon so viele Unternehmer und Unternehmerinnen kennengelernt, die das, was sie da machen oder das Produkt, das sie da vertreiben, wirklich mit ganzer Liebe machen.
Und dann kommt es immer für mich ganz nah an die Kunst ran oder ist es auch?
[00:02:37] Hajo Sandschneider: Ja, genau. Also ich spreche tatsächlich ganz gerne davon bei den Teilnehmern die Liebe ins Herz zaubern. Und da sprechen wir schon über Führungskraft da sprechen wir auch über Verkaufen. Aber die Leidenschaft darf definitiv dabei sein. Und mit der Leidenschaft ist ja auch dieser Anspruch, eine Meisterin Meisterin unseres Faches zu sein.
Und wenn das nicht die Kunst ist. Okay. Was ist denn dann die Kunst, der du lieber folgst? Das Business oder der Kunst, was auch immer diese Kunst im ganz Allgemeinen ist?
[00:03:06] Gaston Florin: Also ich liebe es, Kunst zu machen. Ich liebe es, auf der Bühne zu stehen und freischöpfen zu dürfen, was aus mir heraus will. Das ist natürlich ein großes Privileg meines Berufes. Aber allein das wäre mir, glaube ich, tatsächlich zu wenig. Weil dann ist so Lach pro Lach, also der Kunst um der Kunst willen. Und dann trifft man sich mit anderen Künstlern oder mit irgendwelchen elitären Kunstliebhabern. Und das wäre mir zu wenig. Ich möchte schon auch die Menschen, die vielleicht damit weniger zu tun haben, auch irgendwie erreichen. Und auch in Orte gehen, wo aus meiner Sicht… Kunst oder Leichtigkeit oder Tiefgang oder alles Effizienz und zur Effektivität beitragen können.
Und das ist für mich schon ganz oft im Business, wo Menschen ganz viel miteinander ins Gespräch kommen, wo sie miteinander kommunizieren müssen, wo sie oft in Echtzeit Projekte realisieren müssen. Und am Ende des Tages ist das nicht so anders als das, was im Theater passiert. Da werden auch Projekte auch komplizierte Inhalte werden so aufbereitet, dass es verständlich wird und Menschen berührt.
Und am Ende des Tages macht man das im Business, im Verkauf, beim Erfolgreichsein ganz genauso.
[00:04:42] Hajo Sandschneider: Menschen berühren, Menschen bewegen, das ist ja letzten Endes genau das. Die reine Sach- und Fachkiste ist es in aller Regel nicht. Und wenn, dann ist es einfach. Und was in der heutigen Welt ist noch einfach, das heißt da, wo die hohe Kunst der Kommunikation anfängt, geht es nämlich genau darum, Menschen zu berühren.
Und da ist, naja, ich sage meistens die Sprache das einzige Mittel, was wir haben. Und bei dir, würde ich sagen, habe ich ganz viel gelernt, was die Sprache alles sein kann. Nämlich nicht nur die Worte, sondern vor allem ganz viel Haltung, innere Haltung, Körperhaltung. Vielleicht müssen wir einmal einen kurzen Schritt zurück machen.
Die Menschen, die dich hier sehen, die werden das nicht ganz zu deuten wissen, was du hast. Also das ist ein riesiges Regal würde ich sagen, mit unterschiedlichen, ich glaube man würde es Requisiten nennen, wenn man wüsste dass es aus dem Theater kommt. Ansonsten könnte das auch ein verträumtes, also ein Zimmer von einer verträumten kleinen Mädchen eher, würde ich mal so sagen.
Also von der Farbgebung her. Lass mich einmal kurz das Aufmerksamkeit auf ein kleines Detail Über Gastons linker Schulter steht so ein Pokal. Der kommt glaube ich auf ein Sommermärchen, was nicht in Deutschland stattgefunden hat, sondern in Stockholm. Du warst wirklich mal Weltmeister in der Kunstzauberei oder wie man das auch mal nennt.
[00:05:52] Gaston Florin: Ja, ich bin Weltmeister in Parlamagic gewesen, habe diesen Titel vor 2500 Zauberkollegen aus der ganzen Welt in Stockholm errungen mit sehr viel Schweiß auf ganz vielen Ebenen und das Regal kommt aus einer Zeit, also ich kann Ihnen ja mal so, ich habe ein bisschen eingeschlafen, so sieht das Ding aus, wenn man Weltmeister wird, hat man dann so einen tollen Pokal Ja das ist alles, was man hat
[00:06:28] Hajo Sandschneider: ist alles genau.
[00:06:30] Gaston Florin: Aber das Regal ist aus einer Zeit vor fünf, sechs Jahren, so die Pandemie. habe ich mich aufgemacht, da sozusagen auch so ein Online-Studio, wie das alle gemacht haben, zu machen. Und dann gab es ja ganz schnell ganz viel Knicke, so Regeln, wie muss der Hintergrund im Online-Büro ausgucken. Und da war meistens so, ja, da muss eine weiße Rückwand oder grau oder sowas in der Gegend sein, damit es halt clean ist, damit es sauber ist, damit es neutral ist.
Und auch der Desktop, man den mal shared, da musste der auch aufgeräumt und neutral sein. Und irgendwann habe ich mir die Frage gestellt, aber… Ich bin als Speaker, als Künstler, als Sparings-Partner auch für Business-Leute, ich werde ja nicht dafür geholt, neutral zu sein, sondern ich stehe für bestimmte Sachen.
Ich stehe für Theater, für Verspieltheit für viele Möglichkeiten, für verschiedene Welten die sich treffen. Und dann wurde mir klar, ich brauche einen anderen Hintergrund, der eben nicht so klar und sauber ist.
[00:07:45] Hajo Sandschneider: Genau, also für die Menschen, die uns nicht sehen, was Gaston eben beschrieben hat, ist ungefähr das, was hinter mir zu sehen ist. Und das sieht ja trotzdem ansatzweise ordentlich aus. Aber ich glaube, darum geht es gar nicht. Weil wir beide haben uns ja kennengelernt, wo es schon darum geht, wie geht Wirkung?
Wie geht Wirkung auf der Bühne? Und was ich wirklich… Unglaublich an dir schätze, ist, dass du ja, du hast diesen Weltmeistertitel und du weißt so unheimlich viel und wenn man neben dir steht, merkt man das nicht, weil du, wie soll ich das sagen, sehr menschlich bist,
[00:08:19] Gaston Florin: wirke halt ein bisschen blöd.
[00:08:21] Hajo Sandschneider: wirkst genau und die Rolle spielst du extremst gut und ich habe wirklich zwei, drei, fünf Anläufe gebraucht um zu verstehen, dass das gar nicht alles ist, was der Gaston zu bieten hat.
Also guter Schauspieler guter Regisseur habe ich dir sofort abgekauft, aber dass da, ach wirklich so eine tiefe Weisheit aber eben auch, ja, Kunst ist gut, aber was machen wir denn jetzt damit? Also diese Businessperspektive, Menschen zu berühren, was auch immer im weitesten damit möglich ist, ja, habe ich auf den zweiten und dritten Blick mitgebracht und da ist ja eine ansatzweise Methode hinter, oder?
Ja
[00:08:59] Gaston Florin: Da ist ansatzweise eine Methodik dahinter, weil ich gemerkt habe, also erstens also die Methodik hat was mit mir und meiner Grundwirkung zu tun. Ich wirke wenn man mir begegnet wenn man mich sieht, das erstmal so eine Grundwirkung auch das ist so ein normaler Ich bin kein wahnsinnig schöner Mann und ich bin jetzt auch nicht wahnsinnig groß und ich bin nicht wahnsinnig durchtrainiert.
Also diese klassischen männlichen Marker so Bruce Willis oder Pierce Brosnan oder wie sie alle heißen, die habe ich leider nicht und auch die Wirkung von denen auch nur im Ansatz habe ich nicht. habe aber auch gemerkt, ich tue mir oft leichter so von unten hinten zu führen auch. Also gar nicht so sehr so, folgt mir alle nach, weil ich bin, ich habe die Löffel und die Weisheit und alles zusammen gefressen sondern zu gucken, wo steht denn jeder und dann aus diesem Verständnis heraus, wo wir alle gerade sind, in Bewegung zu kommen. Und ich glaube, ich schaffe dadurch auch ein gutes Maß an Vertrauen und Augenhöhe. Weil ich nicht gleich sage, hallo schönen guten Tag mein Name ist Gaston Florin, ich bin Weltmeister und habe den Samothi Award von Sigrid Roy gewonnen und habe dieses und dieses und mein Jahresumsatz ist 80.000 Millionen 12 Milliarden Euro.
dann findet oft kein Kontakt mehr so wirklich statt.
[00:10:35] Hajo Sandschneider: Also du wirkst auf den ersten Blick wirklich unscheinbar, normal halt. Aber tatsächlich glaube ich wirkst du auf die Dauer, also im ersten Moment beim normalen also jetzt nicht Bühnenauftritt, das kannst du ja beliebig spielen und da möchte ich gleich auch nochmal drüber sprechen, wie das manchmal ist, wie du wirklich die Wirkung innerhalb von 30 Sekunden um 180 Grad komplett drehst.
Also im Alltag wirkst du ja auf den ersten Blick bewusst vielleicht auch nicht, hey, ich bin’s folgt mir. Und gerade damit schaffst du ja Räume, dass Menschen sehr bereitwillig zu folgen, wenn sie halt merken, es geht ein bisschen tiefer und es braucht ein bisschen länger. Nicht die ersten 30 Sekunden vielleicht noch nicht mal die ersten 30 Minuten, sondern Ahnung, wie lange es dann im Alltag dauert.
Du hast ja gesagt, es folgt einer gewissen Methodik. Was hat denn dich dazu bewogen, dass man ausmacht Zu probieren, eben nicht den Weg von Bruce Willis oder Pierce Brosnan zu gehen, sondern diesen Weg zu nehmen, für dich zu entdecken, den du heute so gehst.
[00:11:33] Gaston Florin: Das eine ist, dass es tatsächlich ein Stück weit meiner Persönlichkeit entspricht oder aus mir rauskommt ich es ein Stück weit… Meine Lebenserfahrung also damit meine ich meine Kindheitserfahrung und Co. da in diese Richtung geführt haben. Das zweite ist, die wirklich guten Lehrer meines Lebens waren alle tendenziell so.
Also die beiden wichtigsten Schauspiellehrer, die mich am längsten begleitet haben und am nachhaltigsten begleitet haben, waren beides selber keine guten Schauspieler
[00:12:12] Hajo Sandschneider: Hm.
[00:12:13] Gaston Florin: Und B, haben die auch eher so aus der Unscheinbarkeit heraus unterrichtet und dabei aber Großartiges erreicht. Also Keith Johnson, das ist so einer meiner großen Leuchttürme, wenn es um Bühne und auch um Leben geht.
Und der hat, vor allem wenn er zum Beispiel Improvisationstheater unterrichtet hat, hat der ganz oft aus dem niedrigen Status heraus unterrichtet. Also war eher, ich sage mal, Tendenzputzig und man hat jetzt gesagt, der Keith, der Keith, jetzt hat er sich wieder in der Übung vertan. ich habe dann aber so nach und nach mitbekommen, ah, der macht das total aus einer Methode heraus, weil er weiß, dass die meisten Leute auf der Bühne Stress haben.
Oder in stressigen Situationen Stress aber meistens nicht gut ist. Egal ob ich auf einer Bühne bin oder in einer sonstigen High-Performance-Situation stecke, für die wenigsten von uns ist der Stress wirklich ein belebender Motor. Es gibt schon welche, die so ticken die meisten von uns ist es eher ein Hemmschuh und man muss den weglassen.
[00:13:26] Hajo Sandschneider: Tatsächlich zitiere ich dich relativ häufig. Ich glaube zumindest, es kommt von dir. Ich behaupte immer, es kommt von dir. Die Statuswippe nenne ich das. Ich meine, das Wort hätte ich bei dir so aufgegriffen. Und das kennen jetzt die Teilnehmer aus dem Diamant-Training. Es war ja nicht jeder im Diamant-Training.
Magst du einmal kurz, du scheinst es wieder zu erkennen, magst du das einmal sozusagen jetzt aus der Originalquelle für unsere Hörerschaft erklären? Was könnte mit dieser Statuswippe gemeint sein?
[00:13:59] Gaston Florin: Statuswippe kann man auf zwei Arten und Weisen definieren. Das eine ist, ich bin in der Kompetenzwirkung bin ich arm. Unter Umständen erstmal nicht so großartig und gibt mir selber aber sukzessive und ganz allmählich die Erlaubnis, die Wirkung auch über die Sprache, über die Pausen, über die Atmung über das Setzen von Ernst völlig anders zu gestalten.
Das ist quasi ein sukzessiver Verlauf von wenig Kompetenz oder gar keiner bis hin zu ich bin die Kompetenz in Person. Das ist so ein Verlauf und ein zweiter Verlauf oder eine zweite Möglichkeit, wie man mit Status umgehen kann, ist, wenn ich mal zum Beispiel folgendes sage, mein Name ist Gaston Florin.
Ich bin 57 Jahre alt und ich wiege 93 Kilo Lebendgewicht. Mein lieber Hajo, hast du noch irgendeine Frage?
[00:15:22] Hajo Sandschneider: Keine weiteren Fragen.
[00:15:25] Gaston Florin: Oh also, ah, ah, also, ähm, keine, keine weiteren. Also, das ist, ja, okay, das ist, aha. Also, das heißt, ich habe mich von deiner Frage kippen lassen. Das eine ist, ich bestimme selber den Verlauf. Also, ich bestimme in beiden Fällen, bestimme ich meine Wirkung.
[00:15:49] Hajo Sandschneider: Du bestimmst die Wirkung und die Wirkung ist ja meistens das, was im Kopf der anderen entsteht.
wir haben ja schon einen Anteil dabei, was wir steuern können. Also die endgültige Verantwortung, was entsteht liegt wahrscheinlich beim anderen. Aber du hast uns ja gerade nochmal gezeigt, wie einfach es geht, die Wirkung dann doch zu lenken, dass im Kopf des Gegenübers des Zuhörers mehr von dem entsteht was wir beim Senden beachtet haben.
Weshalb ist dir das Spiel mit dem Status so wichtig? Dass du es so begeistert hast rüberbringen können, dass ich das sehr, sehr regelmäßig an Trainingstag 1 meinen Teilnehmern sehr gerne dann doch mitgebe. was ist das Besondere für dich dabei?
[00:16:33] Gaston Florin: Naja, weil es, also wenn man mit dem Status spielen kann, wenn man da statusflexibel ist, also wenn man die Wippe in jede Richtung bewegen kann. Dann ist man in vielen Kommunikationssituationen einfach besser gewappnet, situationsgerecht mit eben jener umzugehen. Also, weil es gibt, keine Ahnung, es gibt eine Präferenz im Business, männlich geprägt immer noch, ändert sich schon ein wenig, aber ist schon noch sehr in unserer Hand, in den guten Männerhänden und so.
Und ist eine Präferenz für hohen Status und hohen Rang und das ist mein Haus und das ist mein Einkommen und bumm und zack. Und ich sage, wo es lang geht. Und wenn man viele der politischen Führer, die gerade gewählt werden oder die gerade an der Macht sind und das Weltgeschehen bestimmen, gehören auch in diese Kategorie von hohen Status…
Verkörpern, die auch wenig anderes kennen als hohen Status. Aber wir erleben im Moment auch, gerade in den ganzen Krisen und Kriegen die uns umgeben, da sind immer Männer vorne dran, die außer einem hohen Status, den sie selbst verteidigen, für sich selbst und ihre Nation, kennen sie wenig und das endet fast immer in massiven Konflikten. Und ich weiß einfach aus da, wo ich in Führung gehe, dass es oft viel besser ist und viel leichter ist, da flexibel zu sein und dass ich auch eben durch scheinbare Nicht- Hohen Status, durch das ich ein bisschen ins Spielerische gehe oder ein bisschen mich zurücknehme, dass ich bestimmte Ziele erreiche.
Also um es fürs Business klar zu kriegen. Also wenn ich, ist, wenn ich eine neue Regel durchsetzen muss und oder möchte und ich trete vor mein Team oder vor meine Belegschaft und sage, ja, also liebe Kollegen, jetzt, wir haben ja auch lange diskutiert über die Regeln, also XY und auch Z und ist klar, die müssen wir halt jetzt machen und am Montag treten sie halt in Kraft. Dann weiß man, was damit passiert. Da passiert erstmal wenig damit.
[00:19:12] Hajo Sandschneider: wir nicht drüber sprechen.
[00:19:14] Gaston Florin: ist schon besser, wenn ich einen hohen Status ansetze. Wenn ich es formuliere mit meine lieben Kollegen, Wir haben lange diskutiert über die Regeln X, Y und auch Z. Aber eine Sache ist klar, ab Montag treten sie in Kraft. So, jetzt habe ich aber unter Umständen die Schwierigkeit dass ich gar nicht so genau weiß, wie werden die Regeln umgesetzt. Und brauche Mitarbeit. Ich brauche einfach Leute, die jetzt Ideen einbringen. Und wenn ich da im hohen Status bleibe, also ungefähr so, so, also, wir wissen nicht, wie es ganz genau geht, deswegen irgendwelche Vorschläge von euch. Hajo, nicht reden, Vorschläge machen. Und dann merkst du so, boah,
[00:20:00] Hajo Sandschneider: sein, jetzt?
[00:20:01] Gaston Florin: sein, da macht man die Tür zu.
Und da muss ich mit dem Status ein bisschen runter, wenn ich sage, okay, aber die werden umgesetzt, das ist ganz klar. Aber wir wissen ja nicht so, allen ist klar, wir wissen nicht genau wie, deswegen gibt es von euch irgendwelche Ideen Vorschläge, Ansätze, wie wir es hinkriegen könnten, dann öffne ich den Raum, dass wenn Vorschläge da sind, dass sie jetzt kommen und deswegen in ganz vielen Situationen finde ich ist die Flexibilität einfach wichtig.
[00:20:39] Hajo Sandschneider: Genau, die Flexibilität ist wichtig und jetzt, um die Frage verständlich zu machen, müssen wir, glaube ich, ein bisschen ausholen. mit dem Status umgehen zu können, diese Flexibilität zu haben, ich würde sagen, da braucht es ein bisschen Reflexion, da braucht es ein bisschen eine entwickelte Persönlichkeit, die ihres Default-Verhaltens bewusst ist, die auch sich bewusst ist, es geht anders und schon ein bisschen geübt hat, das zu tun.
Und jetzt bist wir in der Zaubereikunst zu Hause nein, du hast ja auch noch ein paar andere Talente, die du auf der Bühne bringst und wie flexibel du bist, also worauf ich hinaus möchte, es braucht ein bisschen Humor hat man schon mal gehört, es ist ganz gut, Selbsthumor, also Selbstironie ist dann ja auch noch gut und du ziehst es ja nochmal Auf eine Ebene wo ich meinen Trainingsteilnehmer nicht mehr mitnehmen kann.
Ich habe dich ja als Gaston Florin vorgestellt und da war ja noch dieser Name mit dieser Jacqueline. Möchtest du Jacqueline vorstellen oder wie es dazu kam? Es ist ein, weiß ich gar nicht, ist das ein alter Ego, ist das ein Charakter von dir, ist das eine Persona Wie würdest du Jacqueline für dich sozusagen, also wie siehst du sie aus
[00:21:49] Gaston Florin: Die hat sich wahnsinnig entwickelt. Sie ist als Bühnencharakter entstanden und geschrieben worden. Also weil einer meiner Schauspieltrainer hat einfach gesagt, also nachdem ich Weltmeister war und dann auch erstmal so klar war, so was mache ich jetzt. Da ist man dann knapp 40 und ist Weltmeister So was jetzt tun.
So, wo geht es inhaltlich hin? Und der meinte zu mir, brauchst du mal wieder eine neue Herausforderung spiel doch mal eine Frau, aber richtig authentisch. Und dann war erst mal so ein bisschen Alarm in meiner Großhirnrinde, weil ich mir dachte, um Gottes Willen das mache ich nicht. ich komme, ich wohne, du müsstest das Dorf sehen, in dem ich wohne, das ist die beste bayerische Pampa, so mit Zwiebelturm.
So und ich glaube, wir sind seit letzter Woche, sind wir einwohnermäßig dreistellig. Darf jetzt nur keiner wegziehen, sonst sind wir wieder zweistellig das wäre blöd. Und da habe gesagt, das mache ich nicht. Aber mein Schauspiellehrer ist sehr hartnäckig ich bin sehr neugierig, das ist eine gefährliche Kombination.
Und ich habe mich da auf diesen Weg gemacht und habe dabei echt echt wahnsinnig viel gelernt. Na, über, boah, also die war zum ersten Mal auf der Bühne wahrscheinlich 2008, 2009 gab es die ersten Tryouts, um zu gucken, was sie, oder da gab es mehrere Frauen, ich also zu dem Zeitpunkt hatte ich zwischenzeitlich mal 17 verschiedene Frauenfiguren.
[00:23:38] Hajo Sandschneider: wenn du das so sagst. Ich hatte 17 Frauen.
[00:23:40] Gaston Florin: Ja, also glaub mir, wenn die alle, das ist, wenn du merkst dass die alle auch in dir drin sind, das ist noch ein viel komischeres Gefühl, also dass ich viele Männerfiguren in mir drin habe, das war mir als Schauspieler schon klar,
[00:23:56] Hajo Sandschneider: Ja.
[00:23:57] Gaston Florin: dass das Rollenspektrum auf der weiblichen Seite ähnlich groß ist, das war auch für mich ein wenig spooky.
[00:24:05] Hajo Sandschneider: Und da sind wir schon fast bei der Frage, wie viel von dir ist Jacqueline und wie viel von Jacqueline bist du?
[00:24:13] Gaston Florin: Also ich glaube, wir haben uns in den letzten Jahren sehr aneinander angenähert weil ich irgendwann mal mir auch vorgenommen habe, oder dieser Gedanke kam einfach mal auf, dass alles, was sie kann, soll ich können und alles, was ich kann, soll sie können. Also das hat mit Tricks angefangen, also ganz hardcore und dann musste man Sachen umschreiben, weil die meisten Tricks sind für Männeranzüge geschrieben, sage ich mal, die Partitur ist auf Männeranzüge abgestimmt, da muss man für Frauenklamotten echt umdenken.
Aber irgendwann ist sie auch als Trainerin unterwegs gewesen, sie hat mich schlussendlich ins Speaking gebracht, also wegen ihr bin ich auch Speaker geworden und mit ihr zusammen. alles die Partitur ist Und auch im Coaching verwende ich sie mitunter oder lade sie ein, einen Teil zu übernehmen.
[00:25:04] Hajo Sandschneider: Okay, aber dann schon in voller Montur.
[00:25:07] Gaston Florin: Dann in voller Montur ja.
[00:25:09] Hajo Sandschneider: Menschen, die es nicht kennen, ich spoilere mal ein bisschen, ist ja bei dir auch auf der Webseite. Also Gaston kann, glaube ich, Vorträge genau, sehr schön, kann Vorträge beginnen, ich glaube, sowohl als Jacqueline. Und das letzte Mal habe ich es gesehen, Gaston kommt auf die Bühne und macht das Spiel mit dem Status.
Und es geht ja um Wirkung und kommt dann zu dieser Klarheit wo er dann eben auch diesen absoluten Status spielt. Macht einen sehr coolen Vortrag mit auch Zauberelementen und dann fängt die eigentliche Show ja erst an. Wie soll ich sagen? Es hat sich angefühlt man könnte von außen meinen, wenn man eine Schnellzusammenfassung geht, da geht es Richtung Striptease zwischendurch, aber es ist ja eigentlich gar nicht.
Du nimmst uns wirklich mit auf eine Verwandlungsreise. ich bin immer noch begeistert, das ist jetzt ein paar Monate her, dass ich das zuletzt gesehen habe, wie sehr diese Unsicherheit wenn dann die schwarzen Lederschuhe gegen die roten Pumps getauscht werden, wie wackelig du da auf den Beinen bist und es sind 30, 60, 90 Sekunden später stehst du da wirklich in Jacqueline in voller Pracht, kann man hinschauen mit dem Kleid und beherrscht die Pumps und alles andere wirklich extrem gut.
Also es ist so diese Veränderung Veränderung Und während du dich verwandelst nimmst du das Publikum ja mit auf die Reise, inklusive aller Vorurteile inklusive aller Irritationen aller Verstörungen. Du sprichst an, was womöglich… In den Frauenköpfen vorgeht, was womöglich in den Männerköpfen vorgeht, nimmst ein bisschen mit auf deine eigene Reise, was in deinem Kopf zwischendurch mal vorging oder in Jacquelines, man weiß es nicht so ganz genau und das Ganze unterhalte, aber dann auch noch eingebettet in einen absolut businessrelevanten Teil, nämlich die Change-Bereitschaft, also diese Transformation, das Mitgehen von Veränderungen, die man doch am Anfang eigentlich dachte zu wollen, aber dann doch nicht will, aber dann doch irgendwie muss.
Extreme coole Flexibilität und was hat, also deine Partitur hat es natürlich nochmal erleichtert aber was glaubst du, löst es in anderen Menschen aus, diese Statusflexibilität zu haben, aber auch in Sachen Authentizität? Was ist denn da jetzt authentisch?
[00:27:23] Gaston Florin: gerade auch im Business-Kontext oder eben auch auf der Bühne am Ende des Tages. Die Frage ist, was ist Illusion und was ist Realität? Auch das ist eine höchst philosophische. Also sind wir im Höhlengleichnis von, ist es Platon oder Aristoteles?
Da weiß ich immer nicht genau, wer von
[00:27:51] Hajo Sandschneider: es ist Platon, aber auch da merkt ihr, wie schön das Spiel mit dem Status ist. Ja Ja
[00:27:59] Gaston Florin: ich Sachen nicht genau weiß, dann tue ich nicht so als wüsste ich es. Aber sozusagen, was ist die Realität, was ist die Illusion Ich merke, dass es auch da einen fließenden Übergang gibt. Also gerade wenn ich Jacqueline Oder wenn ich mich in sie verwandle, dann übernimmt, also relativ zackig inzwischen auch durchs Training, übernimmt sie die Führung, was Denken Fühlen und Verhalten angeht.
Und sie denkt, fühlt und verhält sich einfach anders, als ich das tue, als ich das tun würde dabei, ich würde sagen, das Wort stimmig oder echt trifft es besser.
[00:28:46] Hajo Sandschneider: Mh.
[00:28:48] Gaston Florin: Weil Authentizität ist für mich auch im Business-Kontext oder so, mein Lieblingsbeispiel ist immer, wenn diese Diskussion aufkommt wenn ich Workshops gebe, also im Business-Kontext und sage so ja, aber dann ist das ja alles nicht authentisch.
Also auch mit dem, das fängt bei mir auch schon bei der Status, wenn ich bewusst Status einnehme, wenn ich bewusst damit spiele, dann ist da ja immer auch so, dann ist das in Form von, ist das dann noch echt? Ist das dann nicht Manipulation Ist das überhaupt authentisch? All diese Diskussionen hat man dann ja schnell.
Und meine Grundhaltung dazu ist, wir haben immer Wirkung, ob ich sie bewusst einsetze oder nicht. Ich kann auch völlig unbewusst jemanden dazu manipulieren, mich nicht zu mögen. Zum Beispiel oder meinen Inhalt völlig blöd zu finden. Das geht ganz schnell und kann man sehr effektiv auch immer wieder verändern Bei Rednern beobachten, dann ist es mir lieber, sie laden mich ein, ihr Zeug zu verstehen und zu mögen und mir die Freiheit am Ende des Tages zu lassen, es dann zu kaufen oder nicht.
Bei der Authentizität, mein Lieblingsbeispiel ist immer, wenn ich morgens im Workshop-Raum sitze, im Business ist das meistens so um neun spätestens, ist mein Beispiel immer gerne, dass ich sage, wissen Sie was, wenn ich heute morgen ganz authentisch gewesen wäre, ich mit meinen Bedürfnissen, ich wäre um neun nicht da gesessen, ich hätte um neun noch im Bett gelegen und hätte geschlafen, ich wäre frühestens um halb elf hier aufgetaucht, aber hier treffen zwei Bedürfnisse aufeinander, nämlich meine Bedürfnisse nach langem Schlafen und die Bedürfnisse des Workshops nach was lernen, auch um neun Uhr morgens
[00:30:37] Hajo Sandschneider: Hm.
[00:30:39] Gaston Florin: Wenn sich diese beiden Bedürfnisse auf Augenhöhe treffen, dann entsteht Stimmigkeit.
Also das ist ein Begriff von Schulz von Thun, den ich da sehr, sehr cool finde. Und wenn man noch Speaking oder auch Produkte mit dazu nimmt, dann gibt es eine Triade von Stimmigkeiten Nämlich wenn Augenhöhe entsteht zwischen mir und meinen Bedürfnissen der Situation, in der ich bin und dem Inhalt, um den es geht.
Also das kann ein Wissensinhalt sein, das kann aber auch ein Produktinhalt sein. Und wenn das auf Augenhöhe zusammenkommt, dann entsteht Stimmigkeit, dann entstehen solche Reden und Produkte wie Steve Jobs. Der wird ja immer da herangezogen aber auch ein Stück weit zurecht weil das hat der… Unabhängig von allem anderen, das hat der echt gut hingekriegt, da eine Stimmigkeit herzustellen.
hat das ja auch alles sehr bewusst gemacht und inszeniert. Und darum geht es mir ein Stück weit. Wie kann ich das erreichen? Wie kann ich mich und meinen Inhalt für mein Gegenüber so aufbereiten, dass wir uns auf Augenhöhe treffen und am besten über den Inhalt gut kommunizieren
[00:31:56] Hajo Sandschneider: Ja, und die Wirkung entsteht haben wir gerade eben auch schon gesagt, und wir wollen ja, behaupte ich einfach mal immer, wenn wir kommunizieren, einen Vortrag machen oder auch ein Gespräch führen, wir wollen ja, dass die Menschen das verstehen, was wir sagen. Und ich finde es gar nicht schlimm, wenn wir das dann versuchen, so zu formulieren, also dass ich bei mir anfange, dass ich das so formuliere, auf meine Wirkung achte, dass es eine höhere Wahrscheinlichkeit hat, dass du es so verstehst und aufnehmen kannst, wie es von mir gemeint ist.
Also, du hast die Manipulation angesprochen deswegen spreche ich das jetzt an, und meine These wäre, die meisten Menschen wollen eigentlich, dass die anderen nach einem Meinungsaustausch, also sie kommen mit ihrer Meinung ins Gespräch rein, ich mit meiner, und am Ende gehen sie mit meiner Meinung raus. Das wäre doch schön.
Also ein schöner Meinungsaustausch. Und ich finde das gar nicht mehr so schlimm. Viele Menschen würden dann sagen, aber das ist doch Manipulation Und ich glaube tatsächlich, das ist die Grundlage von vielen Verhandlungen, dass unterschiedliche Positionen da sind und es geht ja darum, eine gemeinsame Lösung zu finden.
Und du hast gerade eben ganz am Anfang unseres Gesprächs gesagt, ich weiß nicht genau, wie du formuliert hast. Meine Formulierung wäre, mir ist das völlig egal, was du tust oder ob das manipulativ ist, wenn du es mit der Liebe im Herzen machst das gemeinsame bessere Ergebnis, also nicht nur für meinen Vorteil, nicht nur für, also es ist immer leicht klein beizugeben, sondern wirklich mit dem Ziel, das für uns alle beste Ergebnis rauszuziehen.
Und dann ist es ja letzten Endes nur ein sehr wirkstarkes Werkzeug, meine Worte aber eben auch die ganze Haltung, das ganze Auftreten so anzupassen Dass es maximales Verständnis erhöhen kann.
[00:33:31] Gaston Florin: Um da jetzt zurückzukommen zu Jacqueline und der Verwandlung und die Irritation, die ich da auslöse, weil ich habe da einfach gemerkt, es gibt einen Neurowissenschaftler aus den Vereinigten Staaten, der heißt Bo Lotto und der hat da, finde ich, eine schöne Formulierung dafür gefunden. In Veränderungsprozessen so sagte Herr Lotto, wenn wir von A nach B gehen, dann ist der erste Schritt von A Richtung B nicht B, sondern nicht A und dann kommen viele kleine Schritte die sind immer noch nicht B und nicht mehr A und unser Gehirn mag das gar nicht. Deswegen sind für uns alle Veränderungsprozesse auch die besten und die wohlgemeintesten, immer auch erstmal so ein bisschen so bleh. Und in dieser Verwandlung steckt es innerhalb von drei Minuten drinnen. Und ich versüße sie ein bisschen durch Spiel und Humor, damit man sie besser nehmen kann. Und mache dann aber danach schon auch klar, dass wir, wenn ich jetzt in dem nächsten Zustand bin, also dann in dem Fall in Jacqueline, dass es dann wieder auch eine relativ kurze Zeit nur braucht, dass die Leute sich daran gewöhnt haben.
Dann ist plötzlich Jacqueline Die Wirklichkeit
[00:34:56] Hajo Sandschneider: Also um das zu bestätigen was du sagst du hast zwei, drei Minuten als Jacqueline gesprochen und also es hat die Verwandlung an zwei, drei Minuten gedauert, du hast zwei, drei Minuten von mir aus fünf Minuten gesprochen, hast dann mal eine Frage gestellt, wie ist das eigentlich oder wirfst ja dann auch, oh Mr.
Gaston der würde da, da da da, da. Stimmt das ist ja eins, also es war, hat mich wirklich überrascht wie geschickt du sozusagen nochmal die Vergangenheit gezeigt hast, aber ich war völlig in der neuen Welt angekommen und das nach, wenn du zwei Minuten sagst, werden zwei Minuten sein, aber.
[00:35:26] Gaston Florin: Und dafür bin ich halt sozusagen im Business eine lebende Metapher, zu zeigen, wie cool unsere Murmel da oben ist, unser Hirn wie toll das ist. Wobei man muss einschränkend natürlich an der Stelle sagen, dass ich mich an alles Mögliche gewöhnen kann, auch an echt schlimme und schreckliche Dinge. Und an der Stelle ist für mich eher die Frage, und da kann man aber vielleicht vorher nochmal drüber nachdenken, in welcher Welt wollen wir denn leben?
[00:35:59] Hajo Sandschneider: Der Teil und diese Bewusstheit, das ist extremst wichtig. Und eigentlich würde es jetzt verdienen, dass ich danach frage Ich stelle trotzdem nochmal die Frage über die Irritation vielleicht sogar Befreiung bei der Verwandlung mit Jacqueline hast du ja gerade gesprochen. Du trittst ja manchmal auf vor, ich sage mal, eher privatem Publikum und häufig ja dann auch vor Firmenpublikum. Gibt da typische Reaktionen wenn wir jetzt mal so diese gestandenen … Entschuldigung Alpha-Männchen sehen, wenn sie dann dich in Jacqueline das erste Mal, also diese Verwandlung wahrnehmen oder Jacqueline das erste Mal kennenlernen. Gibt da so eine typische Reaktion, die du zumindest bemerkenswert findest?
[00:36:46] Gaston Florin: Ich fand tatsächlich, ich habe einen Teil im Vortrag den mache ich nicht immer. Den mache ich dann, wenn es um Machtstrukturen oder Diversität geht oder wenn MeToo geht Auf irgendeiner Ebene eine Relevanz hat, also in dem Surrounding. Und dann hole ich das in den Raum und schlussendlich geht Jacqueline dann ins Publikum rein und flirtet mehrere Männer an, also um ganz genau zu sein, zwei.
Also sie geht auf einen zu und flirtet den ein bisschen an und bleibt stehen in dem Moment, wo der anfängt Luft anzuhalten und ein bisschen starr zu werden. Das ist meistens im Abstand zwischen 2,50 Meter und 4,50 Meter fangen die meisten an einzufrieren Ja, dann wende ich mich von dieser Person ab, lasse die in Ruhe, die entspannt sich und ist froh, dass ich weg bin oder dass Jacqueline weg ist und ich wende mich der nächsten Person zu und dann passiert das da genauso.
dann nehme ich ein bisschen die Power raus und dann suche ich wieder den neuen Abstand wo wieder dieses Luft anhalten und um Gottes Willen was macht sie jetzt? Was tut sie jetzt? Also auch wenn sie dann ganz entspannt sind und auch wenn Männer oder Frauen völlig wurscht, entspannt sind, irgendwann ist man immer zu nah, weil ich bin ja ein fremder Mensch, schlussendlich.
Für mich war es nur spannend, dass das so weit im Vorfeld schon anfängt, also auch deswegen mache ich es bei MeToo-Debatten, um einfach zu zeigen, die Distanz macht es nicht aus, weil wenn ich im Abstand von mir 4,50 Meter, ich gehe auf dich zu, du frierst ein und fühlst dich unwohl in meiner Gegenwart und ich würde jetzt näher kommen, dann bin ich eigentlich schon in einer Übergriffigkeit drüber, da habe ich noch keinen Körperkontakt zu dir.
Lustig Ich hatte den Auftrag bei einem, ich sag mal, Hippie-Music-Electro-Dance-Festival. Als Vorgruppe für eine Heavy-Metal-Band sollte ich meinen Vortrag machen und zwar für das Awareness-Team. Also die hatten dann eigens geschulte Leute, die darauf achten sollten während des Festivals, dass es nicht zu Übergriffigkeiten kommt.
Obwohl alle total im Dance und im Alkoholrausch und keine Ahnung was noch für Rauschmittel da unterwegs waren. Und dafür waren die zuständig. Und ich fand das war super lustig weil da lag das natürlich auch in der Luft, weil Übergriffe, also habe ich das da auch gemacht. Und die sozusagen im Hippie-Kontext sage ich jetzt mal ein bisschen verwerflich, die sind nicht eingefroren tatsächlich, aber im Abstand von 2,50 bis 4,50 Meter haben sie ein angstverzerrtes Lächeln an den Tag gelegt. Und das fand ich sehr bemerkenswert, weil sie haben nur an, also sie wollten halt weltoffen sein, aber es war ihnen trotzdem unangenehm.
[00:40:10] Hajo Sandschneider: Und dann sprechen wir noch über Authentizität.
[00:40:14] Gaston Florin: Und für mich war aber das Lächeln ganz cool, weil an der Stelle konnte ich dann zu den Jungs die da alle zugehört haben, sagen und auch zu den Mädels, nicht jedes Lächeln ist eine Einladung. Was ja sozusagen tatsächlich in dem Flirtkosmos eines Music Festivals ganz offensichtlich auch so ist, dass ich dann lächle als Gegenüber also meistens als weiblichen Gegenüber, aber eher so aus, um Gottes Willen bleiben wir bloß vom Leib und das Gegenüber nimmt das aber als Einladung wahr
[00:40:48] Hajo Sandschneider: Ich würde das ganz gerne bewirken und stehen lassen. Und deswegen, wir bleiben grob dabei, jetzt hast du MeToo gesagt. Es gibt ja Rollenbilder es gibt diese ganze Gender-Debatte. Und ich würde noch ein anderes großes Wort, wo keiner genau weiß, was es eigentlich ist, mit reinbringen. Die Sache mit dem Selbstwert.
Also diese Rollenbilder Du als Schauspieler wirst das perfekt sozusagen in neue, in andere Rollen schlüpfen können, wenn sie dir denn bewusst sind. Du wirst auch dabei helfen können, Rollen bewusst zu machen. Ich weiß nicht, ob die Gender-Debatte, also die gibt es halt, MeToo ausgelöst verstärkt zumindest, würde ich mal sagen.
Die gab es vorher auch schon. Aber wie nimmst du vor dem Hintergrund dessen alles, was passiert, es gibt unterschiedliche Rollen es gibt auch von mir aus unterschiedliche Archetypen, es gibt diese ganzen Debatten. Und was mich ja im Umgang mit einzelnen Personen immer, der Selbstwert, glaube ich, hat einen ganz, ganz ganz großen Unterschied.
Und wie nimmst du das vor diesem, ich nenne es jetzt mal Kasperletheater im Hintergrund was ich gerade gesagt habe, das sind ja große gesellschaftliche Themen. Aber wie nimmst du den Selbstwert in deiner Rolle, als Jacqueline war? Wenn du sagst manchmal bist du… Mehr Jacqueline? Also ich glaube schon, dass du das sehr gut steuern kannst, aber ich glaube schon, dass du diesen Jacqueline-Charakter dein gesamtes Sein übernehmen lässt.
[00:42:06] Gaston Florin: Ja, also
[00:42:09] Hajo Sandschneider: in dem Moment. Und wie nimmst du sozusagen deinen Selbstwert als Frau vor dem Hintergrund dieser gerade gezeichneten Bühnen wahr und deinen Selbstwert als Mann? Wie stark unterscheidet sich das in diesem Spiel mit den Rollen und den gesellschaftlichen Diskussionen?
[00:42:27] Gaston Florin: Ich glaube bei mir ist es da so ein Stück weit Gegen den Trend oder mit dem Trend. Also ich habe das Gefühl, wenn es zum Beispiel um Business und Marketing, Selbstmarketing zum Beispiel geht, ist Jacqueline zehnmal besser wie ich. Das kann die besser, da hat sie auch das bessere Wording, oft macht es charmanter, auch
[00:42:52] Hajo Sandschneider: Zunge.
[00:42:53] Gaston Florin: die schärfe Zunge manchmal, die ist frecher.
Das kann jetzt natürlich daran liegen, dass sie eine Kunstfigur ist am Ende des Tages, dass sie mehr darf und Narrenkappe bewusster aufhat und darüber auch weiß. Aber ich kann mir natürlich diese Narrenkappe, diese Erlaubnis auch über andere Methodiken erklären Holen auch als normaler Manager oder wie auch immer.
Da muss man auch keine High Heels anziehen oder irgend so einen Scheiß machen.
Ansonsten die Gender-Diskussion. Ich merke schon mehrere Sachen. Ich glaube, es gibt einen großen Bedarf, das liebevoll miteinander zu besprechen. Also Männer und Frauen miteinander darüber zu reden. Ich glaube, das ist halt sehr schwierig. Die MeToo-Debatte hat es auch für uns Männer echt nicht so wahnsinnig viel leichter gemacht.
Gleichzeitig ist sie wichtig, dass sie gelaufen ist, aber die Konsequenzen daraus sind mitunter echt schwierig, finde ich. Aber ich glaube, wir Dürfen uns drum mühen, weil eigentlich sind wir grundsätzlich dafür gebaut worden, uns gegenseitig zu mögen. Das ist eigentlich so ein Grundding. Und was jetzt daran gesellschaftliche Erziehung ist und was Natur gegeben ist, ich glaube, das ist so individuell.
Und natürlich gibt es auch große Unterschiede weil das Körper erleben, ich kann schwanger werden oder ich habe jeden Monat meine Tage, das muss sich anders anfühlen. Also das ist auch etwas bei aller Schauspielkunst was ich nie ganz, logischerweise, wirklich ins Körperbewusstsein reinkriegen werde. Aber so dieses Miteinander reden, das glaube ich, ist mir da…
wichtig, weil… Auf der einen Seite, also mir wurde mal gesagt, das mit Jacqueline, das wird sich im Business, da wirst du nie Geld damit verdienen, was schlussendlich nicht wahr ist. Und die Begründung war aus einer therapeutischen Business, also Businessman und Therapeut hat es gesagt, weil du holst über die Jacqueline, holst du die Sexualität in den Raum.
Und Sexualität darf und soll und braucht im Business nicht sein. Punkt. Davor haben alle Angst. Diese Büchse der Pandora will keiner öffnen. Und das ist auch gut so. Das braucht keinen Raum da. Das braucht man auch nicht. Und mein erster Ansatz war, weil es war ein sehr schlauer und sehr liebendevoller Mann, der das gesagt hat und war erstmal, ja das stimmt, da hat er ja wohl recht.
Und dann kam aber relativ schnell in mir so die Gegenstände Ja, aber dann müssten wir nicht über MeToo reden.
[00:45:42] Hajo Sandschneider: Ja.
[00:45:43] Gaston Florin: Wenn es wirklich im Business keine Rolle spielen würde, dann gäbe nicht so viel Resonanz darauf.
[00:45:50] Hajo Sandschneider: sehr sollte gesagt. Und lass mich nochmal den einen Teil, Aspekt der Frage. Du bist ja dann in unterschiedlichen Rollen unterwegs. Und die Sache mit dem, also Jacqueline würde ich mal sagen, wir können die psychologischen Fachtermini gerne beiseite lassen, was die normalen Menschen als selbstbewusst bezeichnen würden.
Da würde ich sagen… Ist Jacqueline auf der Skala sehr viel weiter oben als der normale Gaston wie man ihn im Alltag so wahrnehmen würde. Und Selbstbewusstsein ist ja nicht dieses Empfinden von Selbstwert vor dem Hintergrund unterschiedlicher Rollenbilder und gesellschaftliche Diskussionen. Und die Frage war ja, wie nimmst du dein Selbstwertempfinden in den Momenten wahr, wo du Jacqueline bist oder Jacqueline Raum öffnest, wie auch immer du das dann bezeichnest und in den Momenten wo du ganz klar Gaston und nur Gaston bist.
[00:46:41] Gaston Florin: Ich würde auch da sagen, dass ihr Selbstwert höher ist als meiner grundsätzlich, weil sie mit einer großen Selbstverständlichkeit einfach agiert und da ist. Sie ist als französische Showgirl geschrieben, das hört man ihrem Akzent an, das sieht man auch ihrer Kleidung an, also die ist jetzt, sie spielt oder kokettiert schon mit ihren Reizen, aber es ist nie so, dass sie nicht weiß, wie alt sie ist oder wie schwer sie ist. Und es ist ihr aber auch ein bisschen wurscht, weil sie tatsächlich an der Stelle ihren Selbstwert macht auch nicht davon ab, ob jetzt Hajo sie toll findet, sondern wenn sie das Kleid anhaben will oder die Schuhe, dann ist das so ihr Ding und sie findet sich darin schön.
Und das transportiert sich erstaunlicherweise ganz schön auch ins Publikum. Weil obwohl ich… Mit 57 und 93 Kilo bin ich jetzt nicht prädestiniert ein französisches Showgirl zu mimen um jetzt mal die Wahrheit da in den Raum zu holen.
[00:47:53] Hajo Sandschneider: Dafür machst du es ziemlich gut.
[00:47:55] Gaston Florin: Und genau, die Wirkung, die sie aber hat, ist da schon, wo man denkt, boah, das ist eine hübsche Frau.
Aber wenn man da nochmal genauer hinguckt, das stimmt eigentlich gar nicht. Aber das ist totaler Bullshit, das stimmt nicht.
[00:48:12] Hajo Sandschneider: aber sie entfaltet schon die Wirkung, den Teil kann ich schon
[00:48:16] Gaston Florin: diese Wirkung.
[00:48:17] Hajo Sandschneider: aber dann ist das immer noch sehr, sehr sehr bewusst. Ich hätte gedacht, dass es bei dir im Inneren sozusagen, also okay, aber du hast im Grunde beschrieben wie Jacqueline geschrieben wurde. Ich hätte gedacht, dass du die Projektion anderer auf Jacqueline sozusagen auch irgendwie bei dir sozusagen ankommen und dass du merkst, dass…
[00:48:42] Gaston Florin: dieser Vorgang hat schon auch stattgefunden. Aber wie gesagt, ich hatte 17 Frauenfiguren in der Entwicklung am Start. Die mussten alle durch ein Castingsystem, also die mussten alle zeigen, ob sie zaubern können oder nicht. Und sie mussten alle zeigen, ob sie schauspielen können oder nicht. Dann kamen fünf in das Stück, in dem Jacqueline dann auch mit war.
Da gab es fünf Männer und fünf Frauen. Und von diesen fünf Frauen hat sich Jacqueline herausgestellt als der Charakter, der am besten im Mainstream funktioniert. Das heißt, da gab es schon einen Zusammenhang zwischen dem, was sie ausstrahlt und was draußen resoniert. Und damit sozusagen auch dieses Feedback von draußen, wo klar war, okay, die ist gefährlich genug, um bestimmte Sachen machen zu können damit es eine Wirkung hat.
Und nicht so gefährlich dass es unerträglich wird.
[00:49:45] Hajo Sandschneider: Ich finde das faszinierend. Ich könnte noch weiter tiefer, wie viel bewusste Planung, wie viel auch minutiöse Detailliebe dabei ist. Ich schaue mit Erschrecken auf die Uhr. Wir haben noch ein bisschen was vor uns. Deswegen, wir sind im Einfach-Erfolgreich-Podcast. Lass uns einen kleinen Schlenker machen und dann muss ich sogar heute noch einen Schlenker für meinen Sohn mitmachen.
Den kennst du ja auch. lass uns einmal kurz zu sowas Trivialem wie Erfolg und Einfach-Erfolgreich dann womöglich auch noch kommen.
[00:50:13] Gaston Florin: klar.
[00:50:14] Hajo Sandschneider: Was ist für Gaston erfolgreich heute und wie wäre es 2020 20 Jahren gewesen und vielleicht auch, wenn wir dann die Perspektive von Jacqueline, wie hat sich dieses, was ist Erfolg und wie hat sich das im Laufe der Zeit gewandelt?
Also jetzt waren das genau genommen vier Fragen in einem, aber die Wandlung von erfolgreich, worauf kommt es an im Leben, um erfolgreich zu sein im Laufe der letzten 20, 25 Jahre für dich?
[00:50:42] Gaston Florin: Naja, ich glaube erfolgreich ist für mich große Wirkung zu erzielen mit dem Gefühl von Leichtigkeit. Da ist vielleicht im Hintergrund oder im Untergrund ist oft viel Arbeit und viel Vorbereitung und viel drumherum Gewurschtel. Aber es hat für mich sozusagen, es kriegt eine Leichtigkeit weil ich vorher so viel gemacht für mich ist es, es mein Herz zum Singen bringt und der Geldbeutel dabei nicht leer bleibt. Also da komme ich halt aus der Kunst, aber ich wehre mich gegen das Bild, dass nur ein hungernder Künstler ein guter Künstler ist. habe ich von den Businessleuten gelernt. Das habe ich von den Geschäftsmännern und den Unternehmern und Unternehmerinnen gelernt, dass das Hand in Hand gehen darf auch. Beantwortet das deine Frage?
[00:51:46] Hajo Sandschneider: Ja, also die Entwicklung genau genommen noch nicht. Also da klingt ja schon viel, also das ist nicht das, was der 18-Jährige macht
[00:51:54] Gaston Florin: Der 18-Jährige der hätte wahrscheinlich davon geträumt, ein Fernsehspecial zu haben als Zauberkünstler. Oder der 18-Jährige, der hat sich das wahrscheinlich noch gar nicht getraut, das überhaupt zu denken. Der 18-Jährige, war für den schon, ich weiß gar nicht, der war so in sich gekehrt, dass, dass der, das wäre für den Erfolg gewesen.
Für den wäre Erfolg gewesen, Freundin zu kriegen und zu wissen was er beruflich macht und vielleicht mal eine Hauptrolle in einem Theaterstück zu spielen. Das wäre, oder auf eine Schauspielschule zu kommen. Und auch das, ich glaube, das habe ich erst sehr viel später tatsächlich wirklich mir getraut zu denken.
Ich habe sehr, sehr spät erst mir angefangen zuzugestehen dass ich Erfolgreich sein möchte auch. Dass ich das auch sein darf. Und dass es nicht bedeutet, dass ich jemanden was wegnehme. Was in meinem Kopf ein bisschen verschaltet war.
[00:52:58] Hajo Sandschneider: dass es immer noch im Kopf sehr, sehr viele, dass das wie so ein Tortendiagramm ist. Wenn ein Gastronstück ein bisschen größer wird, wird Hajo’s Stück ein bisschen kleiner. Und es ist halt keine Nullsumme, sondern wenn du das, was du gerade eben gesagt hast, große Wirkungen entfalten, mit dem Gefühl von Leichtigkeit, dann wird der Kuchen ja immer noch ein bisschen größer.
Dann kannst du mit einem kleineren Stück sogar immer noch mehr abbekommen. Aber es geht eben nicht im Gegeneinander, sondern im Miteinander oder im Füreinander. Ja.
[00:53:25] Gaston Florin: Das ist meine Erfahrung auch, ja.
[00:53:28] Hajo Sandschneider: Und offensichtlich also danke auch für die Ehrlichkeit für die Offenheit, dass du, okay, wann kam denn dann der Traum Wenn du sagst, einen Platz an der Schauspielschule zu bekommen, wäre damals schon quasi nicht träumbar gewesen.
[00:53:41] Gaston Florin: Die Träumbarkeit dieses Traumes kam… Ähm, gegen Ende meines Zivildienstes den habe ich in der Psychiatrie, äh absolviert, habe da auch, äh in der Psychiatrie gewohnt im Zivi, in so einer Zivi-WG und von meinem Entlassungsgeld, also was, wer soll Entlassungsgedönse, ähm habe ich mir einen Videorekorder und einen Fernseher gekauft.
Ja, und habe mir auch eine Videokassette geliehen, und zwar den Film Fame. Das ist so ein Gute-Laune-Amerika-Hollywood-Film über eine Kunsthochschule, wo also Musiker und Maler und Schauspieler und Tänzer, die alle jungen Leute, die da halt wilde Sachen machen und sich ineinander verlieben und am Schluss alle singen und tanzen durch New York, glaube ich, äh springen.
Und ich habe mir den Film angeguckt Und saß da und war eigentlich sehr depressiv
[00:54:41] Hajo Sandschneider: Okay.
[00:54:42] Gaston Florin: War total traurig und fand es aber ein bisschen komisch, dass ich nach so einem Gute-Laune-Film, der in guter Laune und Happy End endet, ich aber da sitze und traurig bin. Und da wurde mir klar, ich bin traurig weil das, was die da alle lernen, das, was die da alle machen, das würde ich auch gern machen.
Und das würde ich auch so gern lernen. Und da habe ich gemerkt, das ist ein Traum. Das will ich machen. Und hat es mir selber nicht getraut das zu träumen, weil wenn das dann nicht klappt, und auf dem Weg haben auch ganz viele Sachen nicht geklappt,
[00:55:28] Hajo Sandschneider: Mhm.
[00:55:29] Gaston Florin: Also ich bin an viele Schauspielschulen nicht aufgenommen worden. Ich bin dann an einer angenommen worden, die haben mich aber ein halbes Jahr vor meinem Abschluss wieder von der Schule geschmissen weil sie gesagt haben, du bist halt nicht gut genug und du bist als Zauberer brauchst du es ja eh nicht.
[00:55:48] Hajo Sandschneider: Mhm.
[00:55:49] Gaston Florin: Also das heißt, da waren ganz viele Momente auch von, wo der große Traum nicht so aufgeht wie man sich das wünscht, wo man ins Risiko reingeht und was träumt und dann passiert es nicht und das ist schon schmerzlich, das tut schon weh
[00:56:13] Hajo Sandschneider: Du beantwortest gerade die Frage. Ich habe ja gesagt, Lenny hat nur eine Frage an dich und du beantwortest gerade die Frage. Aber ich gehe jetzt rein, weil ich gleich noch die zukunftsgerichtete Antwort weiter haben möchte. Tatsächlich habe ich zwei Fragen von Lenny mitbekommen. Die erste fürchte ich, wirst du mal schauen.
Wie hat er das mit dem Ring gemacht, hat er gefragt. Das würde ihn wirklich interessieren. Und zwar, ich glaube das zweite Mal. Der Trick nach dem Trick. Hast du eine ganz kurze Antwort.
[00:56:37] Gaston Florin: Naja, es ist so, man muss in der Lage sein, Materie zu entmaterialisieren und zu materialisieren. Wenn man das erstmal raus hat, ist der Rest nicht mehr so schwer.
[00:56:48] Hajo Sandschneider: Schau und ich habe Lenny gesagt, ich kann zwar nicht Gedanken lesen aber ich glaube, Gaston wird dir die Frage nicht beantworten Deswegen habe ich ihn um eine zweite Frage gebeten Die habe ich mir leider nicht aufgeschrieben Deswegen ist es mein Wortlaut nicht Lennys Wortlaut. Der war viel brillanter.
Aber… Er hat im Grunde wissen wollen, was hat dich Zauberer werden lassen. Ich habe das mal umformuliert zu, was ist dein Antrieb heute und was war er früher und wie hat sich das im Laufe der Zeit verändert. Ich stelle die Frage jetzt, weil du die gerade eben im Prinzip beantwortet hast, aber jetzt würde ich dich bitten, bei den ganzen
[00:57:20] Gaston Florin: Frage
[00:57:20] Hajo Sandschneider: den Antrieb hast du gerade eben gesagt, das beantwortet Lennys Frage.
Aber ich glaube, Lenny kann mit der Frage, mit deiner Antwort auf die nächste Frage noch mehr lernen. Die Rückschläge, die hat es bei dir gegeben und die gibt es bei sehr vielen Menschen, wenn sie wirklich bereit sind, einen großen Traum zu Also nicht nur zu träumen, sondern die Schritte zu setzen.
Du hast es gerade eben gesagt, wenn du bei A losgehst den ersten Schritt setzt, bist du bei nicht mehr A und noch lange nicht B. Ob das schon Rückschlag ist, weiß man ja nicht, aber manchmal fühlt es sich ja sehr, sehr sehr deutlich, noch nicht B, noch nicht B, noch immer noch nicht B. Und dann kommt irgendwer und sagt, B hast du auch im Grunde gar nicht verdient.
Das war ja im Grunde die Situation, an der ich gerade eben eingehakt habe. Aber was hat dich dann dranbleiben lassen? Welche Bilder hast du dir im Kopf groß gemacht? Welche Geschichten hast du dir erzählt, um den Weg eben weiterzugehen?
[00:58:14] Gaston Florin: ehrlich, erst mal war ich am Boden zerstört und habe erst mal geheult. Stundenlang und tagelang. Ich finde es auch bei aller Lösungsorientierung auch immer noch mal ganz wichtig, dass wenn solche schlimmen, was auch immer für einen schlimm ist, also das ist ja für jeden was anderes, aber dass man auch, dass das auch Raum kriegen darf.
[00:58:40] Hajo Sandschneider: Mh,
[00:58:41] Gaston Florin: ist erst mal schlimm und scheiße und dann darf man auch mal drüber weinen. meinem Fall nach meinem Schauspielschul-Rausschmiss sind dann zwei Sachen passiert. Das eine ist, es wurde mir ein Workshop-Leiter und ein Begleiter übers Universum zugeordnet, weil er wurde mir empfohlen. Der heißt Bernhard Langbald.
Ich glaube, er arbeitet jetzt nicht mehr, aber der hat einen Workshop gehabt, der hieß Beruf, Berufung, Lebenserfüllung. Und war im Prinzip ein Visions-Workshop. Und da war ich dann und habe für mich nochmal geklärt, was ist denn eigentlich das, was du willst? Ein Stück weit aus heutiger Sicht haben die an der Schauspielschule vielleicht ein bisschen Recht gehabt, weil sie gesagt haben, das ist eigentlich nicht dein Weg gerade. Willst du denn wirklich Schauspieler sein? Und mir wurde klar will ich ja gar nicht ich will ja eigentlich Zauberer sein und ich will eigentlich mit Leuten zusammenarbeiten.
[00:59:36] Hajo Sandschneider: Mh
[00:59:37] Gaston Florin: Und daraufhin habe ich dann eine Zaubergruppe gegründet mit der war ich dann irgendwann auf Welttournee. Ich habe die Nummer, mit der ich Weltmeister geworden bin, das ist eine sehr schauspielerische Nummer, die ist total im Stil meiner Schule gearbeitet, also die strotzt, die trieft vor Schauspiel und vor guter Zauberei.
Das war meine heimliche Rache, ich werde Weltmeister, ihr Deppen, weil ein Zauberer braucht es halt doch oder kann es halt doch benutzen und wird dann besser. Das heißt, ich habe da sozusagen ein Stück weit auch die Verletzung als Triebfeder und Kraft genutzt und bin an meiner Liebe weiter dran geblieben.
Zu zaubern, in andere Charaktere zu schlüpfen, das auszudrücken was in mir… ist, dem eine Stimme und eine Sprache zu geben. So war das für mich da und an meinem Traum ein Stück weit weiter gemacht, immer noch nicht wissend ob das dann ein Happy End gibt oder so und da gibt es ja auch keine Garantie dafür und
[01:00:48] Hajo Sandschneider: gibt es ja nie und das ist ja eben der Unterschied, ohne Garantie weiterzugehen Ich glaube, das ist das, wo Leidenschaft reinkommt, wo eben nicht mehr strategische Planung und ein bisschen Disziplin reicht.
[01:01:00] Gaston Florin: auch vielleicht, weil du strategische Planung gerade sagst. Ich habe einmal auch einen Coach gehabt, bei einem sehr renommierten Coach, zum Thema Positionierung und der meinte, naja, du brauchst schon halt einen Plan, weil sonst machst du es wie Christopher Columbus, du fährst halt irgendwo hin und entdeckst dann halt zufällig Amerika, aber der wollte ja Indien entdecken und nicht Amerika und ich habe erstmal auch da wieder gesagt, naja, da hat er ja recht, ne. Aber gleichzeitig war bestimmt sein Auftraggeber nämlich die spanische Krone, die waren mit seinem Fehler nicht so unzufrieden. Gut, jetzt mit den indigenen Völkern Nord- und Südamerikas die haben vielleicht nochmal einen anderen Schnack da mitzureden. Aber in meiner Erfahrung ist es auch so, ich bin einfach oft mal losgesegelt und habe dann was Tolles entdeckt.
Also wie zum Beispiel Jacqueline, der die…
[01:01:53] Hajo Sandschneider: Ich würde ganz gerne einen halben Schritt zurück machen, weil manchmal ist die Transferleistung ja leichter wenn irgendwer vorkommt und sich aus seiner Sicht hervorkaut. Ich habe bei dir zwei, drei Punkte rausgehört, die sich, glaube ich verallgemeinern lassen, auch wenn jeder natürlich an unterschiedlichen Punkten seinen eigenen Weg finden muss.
Du hattest ein großes Ziel. Du hast einen Schlag ins Kontor bekommen und hast … Das zugelassen eine menschliche Reaktion zu zeigen. Und das auch auszukosten. Du hast von Stunden und Tagen, ich weiß nicht, ich könnte mir sogar vorstellen, Tage reichen nicht, sondern Wochen wenn nicht Monate. Dann allerdings hast du dich irgendwann an dein Ziel erinnert und hast den Status Quo akzeptiert.
Bist nicht in Widerstand gegangen, hast es nicht überspielt, sondern hast gesagt, okay, das ist scheiße, aber was will ich denn wirklich? Und hast sozusagen dein schöneres Morgen. Ich zeige jetzt hier hin, weil die Menschen, die mich länger kennen, die wissen, hier ist immer das schönere Morgen, die grüne Sonne sozusagen.
Hast, Sogar nochmal geschaut, ist das wirklich mein schöneres Morgen? Hast du vielleicht eine leicht andere Definition gefunden, aber im Grunde ist das dein Weg und bist dann den Weg weiter gegangen, ohne zu wissen anzukommen. Und das ist für mich der Schritt, wo es ein bisschen Mut erfordert, sich treu zu sein, weil das bekannte, selbst wenn es noch so mystisch ist, die Situation, wo ich bin, die kenne ich halt.
Die fühlt sich ein bisschen wohler an als der Rest. Also, hab dein Ziel klar und wisse auch, weshalb du es machst, weil das ist der Antrieb der auf Dauer da ist. Und es muss nicht der Plan im ersten Schritt erfolgt sein, sondern die Bereitschaft da zu sein. Was war denn dich die Motivation, dann die nächsten Schritte zu setzen?
Also wirklich nochmal die Energie, also indem du die Schritte gesetzt hast, hast du ja letzten Endes, bist du ja nochmal bereit gewesen, nochmal so einen Schlag ins Kontor zu bekommen. Nur weil du sagst, jetzt zeige ich es euch, jetzt erst recht. Du konntest ja nicht wissen, dass du irgendwann diesen Titel bekommst oder einen anderen Titel bekommst.
[01:03:46] Gaston Florin: Ich glaube, ich bin tatsächlich gar nicht so mit diesem, das war sehr im Untergrund. Ich zeige es euch jetzt. In der Retrospektive kann man das so formulieren. Ich glaube nicht währenddessen Währenddessen hat mir geholfen, ich wollte, was ich schon zeigen wollte, ich wollte ja noch nicht mal Weltmeister werden, das war noch nicht mal gar nicht, also ich bin ja, ich bin für dich wahrscheinlich der lebende Albtraum, weil Zielsetzung ist bei mir immer, sag ich, ja, kann man schon haben, muss man nicht.
Meine Erfahrung ist eher so, boah, ich habe mal eine Richtung und komme dann meistens irgendwo da schon raus, aber oft ganz woanders. Gunther tatsächlich war gar nicht so sehr willig ich wusste nur, ah, das könnte eine Nummer sein, die den Zauberern gefällt,
[01:04:39] Hajo Sandschneider: Gunther ist die, der Charakter die Show, mit der du Weltmeister geworden bist.
[01:04:44] Gaston Florin: also die Weltmeisternummer, da war klar, okay, die Idee könnte den Zauberern gefallen.
Und vielleicht kriege ich auch Engagements auf Zauberkongressen das war so die Idee und inhaltlich wollte ich… Und rausfinden zwei Sachen, nämlich kann man sozusagen eine hochfrequente Zaubertechnik also viele Zaubertechniken und gutes Spielen miteinander kombinieren, ohne dass das eine das andere zerhaut. Und das Zweite, was ich untersucht habe, war, kann ich in der Comedy-Nummer an einer Stelle so weit runter, also in zehn Minuten, weil mehr Zeit hat man nicht, aber kann ich an einer Stelle so weit ganz runter in die Tragödie und dann wieder ganz hoch in die Komödie gehen, innerhalb dieses Formats und innerhalb einer Zauber-Nummer.
Das hat mich am meisten interessiert. Mich hat der Inhalt dann immer wahnsinnig interessiert.
[01:05:41] Hajo Sandschneider: Guck mal, und auch damals schon das Interesse Und auch damals schon das Interesse Du hast ja gesagt, dass dein einer Lehrer sehr, eine Hartnäckigkeit oder Beharrlichkeit hast du glaube ich gesagt. Und du hast das Interesse. Okay. Ja, aber dann sind wir eigentlich im Grunde bei der Motivation, die dich wahrscheinlich lange schon begleitet die Leidenschaft für das, was du tust und das Interesse bestimmte Dinge herauszufinden, beim Tun.
[01:06:08] Gaston Florin: Ja also ich finde es spannend, wie kriegt man Wirkung auf der Bühne. Da habe ich immer ganz viel dafür gesammelt und getan. Habe ganz viele verschiedene Theater, also mache ich nach wie vor. Ich habe jetzt auch wieder angefangen Schauspielunterricht zu nehmen. Lustigerweise im selben Raum, aus dem ich rausgeschmissen worden bin.
Da findet auch gleichzeitig noch so ein Heilungsprozess statt. Das Universum ist manchmal sehr lustig finde ich persönlich. Aber ich sammle immer ganz viel. Also zum einen für mich, also meine Wirkung auf der Bühne, mehr damit spielen zu können, aber eben auch immer ein Stück weit für andere, damit ich andere begleiten kann dahin, okay, was ist aus all dem Handwerkszeug, was ich kenne, vielleicht der richtige Schraubenzieher für dich, damit du deinen Vortrag halt einfach bewegender machst oder inhaltlich klarer oder was auch immer tatsächlich dein Ziel dann ist.
Und da bin ich so wahnsinnig neugierig Und glaube, das hört auch nicht auf.
[01:07:11] Hajo Sandschneider: Mal, als wir zusammengekommen sind, das war ja auch wirklich im Sinne, wie werde ich, also nicht nur ich alleine, aber die Gruppe eben genau das und da kann ich sagen, das machst du großartig und was mir viel mehr gebracht hat, also um das andere nicht klein zu spielen, aber was mir viel mehr gebracht hat, Du hast es geschafft, dass ich viel mehr zu dem gefunden habe, mich eigentlich ausmacht.
Ich hätte das damals nicht gewusst, dass das eine Zielsetzung ist, weil ich dachte, das zu wissen, aber in unserer Zusammenarbeit, wie soll ich sagen, hast du nochmal den Spiegel ein bisschen gründlicher poliert als andere vorher. Ich weiß es nicht, was du gemacht hast. In jedem Fall war der Teil dann auch nochmal magisch mit dem, klingt wahrscheinlich ein bisschen esoterisch, aber mit dem in Berührung zu kommen, was da auch noch schlummert, neben all diesen Masken, neben all dieser Rollenbewusstsein und neben dem, was ich erreichen möchte, diesen Kern.
Und das finde ich schon ganz besonders und ich habe ja schon ein paar Ausbildungen gemacht. Es hat einen Grund, weshalb wir heute hier sprechen, möchte ich mal so sagen. Apropos das Gespräch ist schon fast viel zu lang, aber Gaston, die Fragen, die ich doch jedem stelle die möchte ich dir doch auch stellen.
Was weißt du heute? Was du gerne im Nachgang ein bisschen eher, wo du denkst hätte ich das doch vor 20, 30 Monaten oder Jahren gewusst, das hätte vielleicht auch damals schon geholfen. Also deinem jüngeren Ich, welches Wissen würdest du ihm auch wünschen?
[01:08:33] Gaston Florin: Das Wissen, dass ich in meiner Struktur im Herzen meine größte Stärke in der Improvisation entfalte. Da kriege ich die größte Klarheit und die größte Wirkung. Im Nicht-zu-gebunden-Sein, im Nicht-zu-strukturiert-Vorgehen, im Nicht-zu-strategisch-Sein. Und die Freiheit zu nehmen, auf mich zu hören und nicht auf das, was alle anderen einem raten.
Da habe ich viel einfach im Marketing und so gelernt, dass auch da diese Kraft nutzen darf und es mehr Wirkung hat, als wenn ich alles richtig mache, so wie es im Lehrbuch steht. Bei
[01:09:23] Hajo Sandschneider: Genau, ich habe jetzt gerade hier Frank Sinatra im Kopf, I did it my way. Also
[01:09:29] Gaston Florin: ein bisschen. Ja, ja.
[01:09:30] Hajo Sandschneider: im Grunde sagst du dem jungen Gaston, hör mal auf dich, nicht nur auf die Bücher oder Berater oder
[01:09:38] Gaston Florin: nur auf die vermeintlich schlauen Leute, die dir Regeln geben. Wobei ich auch schlussendlich auch im Impro gibt es ja Regeln. Also ich hatte da ja auch Meister, die mich darin unterrichtet haben, Impro-Regeln zu folgen. Aber das ist halt mehr meine Sprache. In der bin ich eloquent.
[01:09:56] Hajo Sandschneider: halt mehr im Im Moment, okay. Sehr schön. Und es gibt ja, ich nenne das Aha-Erlebnisse. Für mich funktionieren Kalendersprüche extremst gut. Ich weiß, das ist nicht für jeden der Fall, aber so ein Ratschlag, den du von irgendjemand gehört hast ein Buch, was es war. Von mir aus auch eine Ausbildung, die du mal genossen hast.
Drei so Dinge, wo du sagst, fand ich damals klasse und begleitet mich auch immer noch. Irgendwie so ein Kalenderspruch, so ein Buch,
[01:10:27] Gaston Florin: das Buch von Keith Johnston, Improvisation und Theater, da ist für die meisten der erste Teil spannend, für mich ist auch der zweite Teil mit den Masken sehr spannend, aber das ist, glaube ich mal ein gutes Leseding. Und da sind auch, weil von Keith habe ich sozusagen die meisten Kalenderspruchsprüche, die mich begleiten.
Stay happy if you lose, don’t give your best, try to be average and make your partner a star. Das sind so… Sprüche, die von ihm sind und die mich durch meine Karriere begleiten und tragen. Von dem Moment an, wo ich sie zum ersten Mal gehört habe, bis heute und wahrscheinlich, bis ich den Löffler abgebe.
[01:11:17] Hajo Sandschneider: Ja, und auch da hört man, es geht manchmal nicht primär um uns, sondern auch um die anderen. Make your partners da. Was hat das mit Try to be average auf sich?
[01:11:28] Gaston Florin: Ein sehr verwirrender Satz gell? Also für deutsche Manager-Seelen hart, vor allem in Erfolgreich. Also versuch gib nicht dein Bestes versuch durchschnittlich zu sein. Was soll denn der Scheiß?
[01:11:44] Hajo Sandschneider: Ja,
[01:11:46] Gaston Florin: Aber auch hier, ich glaube, die Erfahrung von Herrn Johnston, und ich würde sie unterschreiben jetzt auch als Lehrer tätig seiend, die meisten von uns in Bühnensituationen ticken nicht besser, wenn man ihnen sagt oder sie sich selber sagen, heute geht es um alles, heute muss ich mein Bestes geben.
Also wenn heute ist alles oder nichts, wenn ich heute versage, dann. Also das ist tatsächlich meistens eine doofe Ansage ins Hirn weil die meisten dann in eine Form von Blockade gehen. Oder wenn sie das nicht tun, dann verhauen sie zumindest wahnsinnig viel Energie dafür, besonders gut sein zu wollen. Anstatt besonders gut zu sein. Das sind ja zwei paar Sachen, die macht.
[01:12:36] Hajo Sandschneider: Ja, spannend.
[01:12:38] Gaston Florin: ist für mich so dieses, das eigene Ego, ich muss jetzt hier gut sein. Ich muss hier jetzt besonders einen großen Abschluss machen oder ich muss den besten Vortrag aller Zeiten erhalten oder ich muss heute Weltmeister werden.
Das muss aus dem Kopf raus und ich muss im Moment da sein.
[01:12:59] Hajo Sandschneider: Und guck mal, mein Ego hat gerade eben gekitzelt. Das hast du zum dritten Mal gesagt. Jetzt muss ich dann doch mal reagieren. Der Podcast heißt einfach erfolgreich, weil Erfolg kann ich. Das war mein jüngeres Ich kann das sehr, sehr gut. Kostet, was es wolle. Das Einfach ist mir zunehmend wichtig, weil diese Verspieltheit dann am Ende da ist.
Und ich habe mal in einem Coaching jemandem wirklich gesagt, der wollte mit was auch immer, tut nichts zur Sache rauszugehen. Dieser Perfektionsgedanke, noch eine Schleife, noch eine Schleife, noch eine Schleife, ist extrem. Die Ergebnisse sind dann toll, ist extrem anstrengend und so langsam. Und tatsächlich haben wir gemeinsam entdeckt wie gut es doch wäre, wenn er mindestens hundertmal rausgeht mit, was auch immer er sich dann vornimmt, mit schlecht, aber Hauptsache raus.
Und es wird dann schon irgendwann besser. Man muss ja nicht gleich auf Oscar-Niveau ansteigen sondern man kann ja erstmal seine erste Laienrolle irgendwo annehmen und dann das auf dem Weg entdecken Und tatsächlich mag ich diese Leichtigkeit. Und jetzt, wo du das so sagst oder während du erzählt hast, ein Ratschlag, der mir mal gegeben wurde, ich weiß nicht, von wem der Spruch ist, aber das war, du bist ein guter Coach, selbst wenn du ein schlechter Coach bist.
So oder so ähnlich geht das.
Hat bei mir dazu bewirkt, dass ich in bestimmten Situationen nicht mehr versuche, der Beste zu sein, sondern das mir Bestmögliche zu geben für den anderen in dem Moment. Es mag nach einer kleinen Entscheidung klingen, aber das hat den Spot sozusagen von mir, ich muss performen auf egal, was ich tue, ich tue es für den anderen und das mache ich möglichst gut, gewechselt Das war für mich eine Bereitschaft Eine damals.
[01:14:39] Gaston Florin: für mich ist es, es steckt in diesen ganzen Sätzen eine Sache drin und die hat, finde ich mit Einfachheit und Erfolg ganz viel zu tun. Das ist der Begriff der Demut.
[01:14:54] Hajo Sandschneider: Hm.
[01:14:55] Gaston Florin: Weil die besten Momente auf der Bühne hatte ich meistens wenn mein Ego gerade auf Urlaub war. Wenn das nicht mitgespielt hat. Und auch dieses ich gehe mal aus dem Weg, damit mein Unterbewusstsein das Göttliche, das Universum wie auch immer man es nennt, dann wirken darf. Dafür kann ich ganz viel strategisch machen und das vorbereiten und das einladen. Und im letzten Moment gehe ich aus dem Weg.
[01:15:32] Hajo Sandschneider: Ja, finde ich mega und guck mal, jetzt kriegen wir die Verbindung, ich glaube, Reinhard Springer war es, der hat ganz viel gesagt, was man so machen kann, aber im Grunde nur, um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass irgendwas passiert, also da geht es wirklich um Teamführung, wie kann so ein Team erfolgreich werden, tu das, natürlich irgendwie Ziele geben, aber Räume geben und sonst irgendwas und am Ende der Liste ist dann, und dann steh ihn nicht im Weg rum, also lass sie selber laufen, geh aus dem Weg.
Ja, mega, mega, mega, schöne Verbindung. Gehen wir einen Schritt weiter, Gaston, Jacqueline, ich weiß gar nicht mit wie viel Anteil ich hier gleichzeitig von dir rede, du heute noch, was du noch nicht so gut kannst, aber wo du glaubst, wäre doch auch schick.
[01:16:19] Gaston Florin: Ich habe tatsächlich in der Pandemie angefangen, also Jacqueline hat mich dazu genötigt so muss man das formulieren, mich zum Singen zu bringen. Weil Singen ist in meinem Kopf verankert als das kann ich nicht. Aber sie ist als französische Showgirl ist sie eigentlich geschrieben mit dem Vermögen es zu können und es auch gerne zu tun.
Und ihr ist auch ein bisschen wurscht ob sie da jetzt jeden Ton trifft oder nicht. War das zumindest, also wichtig und ich hatte das Gefühl, das wird nie was. Damit beschäftige ich mich zunehmend mehr, also ich beschäftige mich zunehmend mehr mit Musik, hatte zwischendurch da auch mal so einen echten Downer, weil ich eine Probe hatte, da habe ich meine Gesangslehrerin gebeten, zeig mir doch mal ganz strukturiert, wie du dir ein Lied erarbeitest.
Und das hat sie gemacht in, ich sage mal, 17 Schritten und in Schritt 3 ging es los, dass ich mir gedacht habe, das ist ganz schön viel, das kriege ich nie hin. Und in Schritt 4 war ich auf dem Weg zur Depression und in Schritt 5 war ich längst da. Und dann hat mich Jacqueline wieder rausgeholt und hat gesagt, hörst du auf hier, mal auf die ganze Struktur, was sie dir gegeben hat und jetzt singe ich einfach mal irgendwas.
Das hat sie auch gemacht. Und dann habe ich für mich gemerkt, das ist der Raum, in dem ich ganz oft sitze, auch wenn ich als Unternehmer in die Sackgasse rase oder wenn es Marketing nicht läuft. Und habe gemerkt, das fühlt sich genauso an. Und dann war mir plötzlich klar, ich bleibe am Singen dran. Und gar nicht so sehr, weil ich dann singen oder weil ich ein großes Konzert geben will, sondern weil ich gemerkt habe, ich könnte hier was lernen, was ich im Marketing- und Unternehmerbereich für mich nutzbar machen kann.
Und das war auch tatsächlich so. Das, was ich vorher gesagt habe, was ich mir gewünscht hätte, was ich früher weiß, weiß ich aus dem Singen. Nämlich dass sozusagen dieses, ich bin im Moment besser als in einer vorgegeben engen Struktur ist
[01:18:30] Hajo Sandschneider: Mhm.
[01:18:31] Gaston Florin: Das habe ich im Singen gelernt, weil ich dann mit einer Regisseurin auch nochmal daran gearbeitet habe, okay, was für Notfallstrategien brauche ich denn, wenn mir der Text wegfällt und wenn die Melodie wegfällt und wenn der Rhythmus wegfällt und wenn das wegfällt. Und habe gemerkt, ich finde immer einen Weg, ich finde immer einen Weg zurück und ich arbeite jetzt, also September nächsten Jahres werde ich wohl ein Konzert geben, also ich weiß nicht, wie viele es davon geben wird, aber eins wird es geben, wo die Jacqueline mit einer zumindest Form von Band auftritt und einen Abend gestaltet mit dem Schwerpunkt auf Musik.
Und ich habe da… Ich so viel gelernt oder lerne da gerade so viel und das bereichert tatsächlich gerade mein Unternehmertum. Das heißt, in einem völlig anderen Bereich, der nicht meiner ist, lerne ich was für einen Bereich, der meiner sein muss, weil am Ende des Tages… Muss die Miete bezahlt sein.
[01:19:30] Hajo Sandschneider: Und schau mal, so ein Übertrag von der einen Welt in die andere, sowas wie Zauber und Schauspielerei ins Business, funktioniert doch noch. Ich würde tatsächlich bei dem, was du gesagt hast, das liegt so auf der Hand, ich möchte es einmal nochmal explizit machen. Wenn du sagst Corona, da wirst du schon ein bisschen über 50 gewesen sein.
Also Jacqueline ist natürlich 28c oder d oder f oder sowas.
[01:19:54] Gaston Florin: Jahre alt und wiegt 93 Kilo
[01:19:57] Hajo Sandschneider: Okay. Ich fühle mich noch nicht so wohl, über das Alter von dieser Dame zu sprechen, sei es drum. Was du gemacht hast war ja nochmal ein Prozess der Selbsterkenntnis. Also erstens du warst lernbereit was Neues anzugehen, warst mutig genug, dir nicht nur vorzunehmen, sondern auch in die Tat umzusitzen. Und das war ja sehr viel Selbsterkenntnis dann nochmal.
Also ich spreche, ob das dann im Training, im Coaching, wir fangen halt, erkenne dich selbst, stand angeblich über der Pforte von Delphi. Ich war nie da, ich muss das zitieren. Aber diese Selbsterkenntnis und dann ist es ja häufig das, was uns erfolgreich sein lässt, ist, wenn wir auf unsere Stärken setzen.
Uns unserer Stärken erkenne dich selbst und dann stärkenbewusst weiterentwickeln. Und wenn du sagst, deine Stärke ist eben nicht Struktur folgen, das hat das mit Sicherheit sehr viele andere Menschen schon erfolgreich sein lassen. Deine Stärke liegt im Moment entstehen lassen. Ist doch super, wenn du da in dem Moment das für dich entdeckst und dann dich selbst erkennst, stärkenorientiert weitermachst und vor allem auch in egal welchem Alter lernbereit offen bleibst und eben bereit bist, die Dinge zu verknüpfen.
[01:21:02] Gaston Florin: Da freue ich mich eher. Ich bin ja bald rollatorbereit und freue mich schon auf das erste Rollatorballett Tatsächlich, da freue ich mich wirklich drauf. Wir saßen mit Zauberkollegen zusammen, alle meinem Alter, und dann haben wir uns überlegt, da könnte man eine Schwebe draus machen. Das
[01:21:20] Hajo Sandschneider: Ich freue mich auf die Einladung. Okay, es gibt ja so Menschen, so Wegbegleiter, die dir erfolgreich, vielleicht sogar einfach erfolgreich, ob das dann so ein stiller Mentor oder ob das wirklich wer ist, den du gewonnen hast oder der dich sozusagen an die Hand genommen hat oder an die Hand nehmen musste.
Aber so einfach erfolgreiche Menschen, also die aus deiner aus Gastons Sicht einfach erfolgreich sind. Also wen würdest du da, also welche drei Personen kannst du denn nennen und vielleicht auch mit einer kurzen Begründung weshalb die aus deiner Sicht einfach erfolgreich sind?
[01:21:55] Gaston Florin: Die Margit Hertlein, Speakerin… Sie zieht sich im Moment langsam aus dem Berufsleben zurück oder macht ein wenig weniger, aber sie ist für mich die fleischgewordene Mutter Erde, die mit wahnsinnig viel Humor Business unglaublich neu denken kann. Frau Dr. Katja Kantlberg, sie mit einer unglaublich großen Leichtigkeit in andere Zielgruppen übersetzen kann.
[01:22:34] Hajo Sandschneider: Okay. Also den Transfair.
[01:22:36] Gaston Florin: unglaublich gut. Und die Katrin Hansmeier, sie mit ganz viel Lebensfreude eben solche… In den Business-Alltag bringt und auch die Idee hat, den Begriff der Work-Life-Balance
[01:22:52] Hajo Sandschneider: Hm, hab
[01:22:54] Gaston Florin: ersetzen durch die Work-Joy-Balance
[01:22:57] Hajo Sandschneider: ich noch nicht gehört. Work, gefällt.
[01:23:00] Gaston Florin: und eben keine Antipoden zu machen aus entweder arbeite ich oder lebe ich.
[01:23:08] Hajo Sandschneider: Gefällt mir extremst gut, hab ich noch nie gehört.
[01:23:10] Gaston Florin: Das ist, glaube ich, auch von ihr, also
[01:23:12] Hajo Sandschneider: Ja, ja, Workjoy bin ich. Aber also tatsächlich, was hier nicht mit Freude tun wird, wird nicht optimal. Das ist das Erste, was die Menschen von mir hören. Und es darf ja gleichwohl Arbeit sein im Sinne von, es darf am Ende was Sinnvolles rauskommen für mich und andere.
Und der Kühlschrank darf auch noch voll sein.
[01:23:29] Gaston Florin: Ja, genau.
[01:23:32] Hajo Sandschneider: Mega. Gefällt mir gut. Dankeschön.
[01:23:35] Gaston Florin: Dank.
[01:23:35] Hajo Sandschneider: So, jetzt hast du uns sehr viele Einblicke in dein Leben, in Jacquelines Leben gegeben. Ich werde dich nicht nach deiner Nummer fragen, aber wer mehr von dir hören möchte oder sehen möchte. Wo schicken wir die Menschen hin?
[01:23:48] Gaston Florin: Die schickt ihr am besten zu www.gaston-florin.de Und da gibt es einen Workshop-Bereich und da auch immer, was ich gerade aktuell so mache, also so halb aktuell ist es immer, ehrlich gesagt.
[01:24:07] Hajo Sandschneider: wir haben ja schon gehört, Jacqueline müsste dann Marketing übernehmen.
[01:24:12] Gaston Florin: ja, ja, aber das ist so, das dann geht ganz viel Zeit fürs Schminken drauf. Das ist dann der Nachteil an der Stelle.
[01:24:20] Hajo Sandschneider: Okay, packen wir in die Shownotes und ich kann das wärmstens empfehlen. Es ist zu lange her, dass ich mit dir zusammengearbeitet habe, Gaston. Ich muss da auch nochmal schauen in die Workshare.
[01:24:29] Gaston Florin: Gerne. Im November. Erste Novemberwoche mache ich doch mal so ein Hardcore-Speaker-Training.
[01:24:36] Hajo Sandschneider: Sehr, sehr cool. Jetzt sind wir ja hier. Es gibt nicht das einfache erfolgreiche Rezept. Aber wenn es das gäbe für dich, wie würdest du das in einen Satz packen Einfach erfolgreich, mein Rezept, Gaston Florin sagt.
[01:24:50] Gaston Florin: Oh, das ist ein ganz alter Spruch von einem, ich glaube, also ich habe ihn persönlich nicht kennengelernt aber ich glaube, der war schlau der Mann. Der hat mal gesagt, auf einem Berg, und hättet ihr die Zungen der Engel und hättet aber der Liebe nicht, so würdet ihr klingen wie Tönern Erz. Oder vielleicht war es gar nicht der Mann, sondern einer seiner Apostel.
Auf jeden Fall… Das ist, finde ich, für mich immer wieder so eine Richtschnur, dass ich mich nach der Liebe ausrichte weil dann wird die Technik die ich habe, brillant und schön und da, wo mir die Technik fehlt, springt die Liebe trotzdem ein und kreiert was Schönes. Und sich das auch im Business immer wieder zuzugestehen und danach zu suchen, auch in dem, wenn ich irgendwo angestellt bin, da muss ich nicht selbstständig werden für so einen Quatsch sondern ich muss nur was finden, was ich liebe. das kann entweder schon in meinem Herzen wohnen oder ich kann es da finden, wo ich gerade bin. Das geht beides.
[01:26:03] Hajo Sandschneider: Das geht beides. Und normalerweise stelle ich noch die letzte Frage nach der letzten Frage spare ich mir heute, finde ich ein super Schlusswort und schließe dann sogar noch den Bogen zu, wir haben das Generationenthema nicht angesprochen, aber das, was du gerade gesagt hast, dann können wir uns die Purpose-Debatte auch gleich noch sparen, weil alles irgendwie, naja mit der Liebe eben noch ein bisschen, muss es dann noch Sinn ergeben, ne Auch wenn es in die richtige Richtung geht.
Guck mal jetzt rede ich schon rein und mache dir das Schöne kaputt. Sagst du nochmal das, was du gerade eben mit der Liebe gesagt hast, so als die letzten Worte sozusagen?
[01:26:37] Gaston Florin: Ich glaube, die Liebe ist eine der größten Kräfte, die uns von Managern und Erfüllern und Handwerkern zu Künstlern und Visionären und Gelingenden machen kann. Und das ist die größte Kraft dabei. Und alle Technik und alles Wissen ist dann hilfreich um das auszukleiden und schöner zu machen. Aber der Kern für mich ist die Liebe und die wohnt manchmal in meiner Vision und die muss raus.
Und manchmal wohnt sie aber auch an dem Ort, an dem ich geschickt bin, an dem Ort, an dem ich gestellt bin. einem anderen Unternehmen, bei einem Freund, bei irgendwem
[01:27:27] Hajo Sandschneider: Danke schön, Gaston. Danke für all deine Weisheit. Danke, dass du uns mit auf deine Reise genommen hast, für deine Zeiteinsicht. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass wir beide uns wiedersehen. Und es würde mich freuen, wenn viele, möglichst viele den Aufruf folgen und im November dann eben auch in den Genuss kommen, eine persönliche Begleitung sozusagen durch dich zu haben.
Weil ich kann dir sagen, liebe Zuhörer liebe Zuhörerin, das ist eine Bereicherung nicht nur für deine Wirkung, sondern für dein Leben. Und ich lehne mich soweit aus dem Fenster, weil ich es ja schon ein, zweimal erlebt habe, wie magisch das sein kann, wenn Gaston oder Jacqueline Hand und Wort sozusagen anlegt.
Ich habe ganz, ganz, ganz vielen lieben Dank, Gaston. Und ich würde sagen, bleibt einfach erfolgreich.
[01:28:10] Gaston Florin: Dankeschön Du auch.